Der Fotograf, Wissenschaftler, Hochschullehrer und Publizist Hermann Krone (Breslau 1827–1916 Laubegast) gehört zu den Pionieren der Fotografie im deutschsprachigen Raum. Anfang der 1850er Jahre ließ er sich in Dresden nieder und machte kurz darauf mit Landschaftsaufnahmen der Sächsischen Schweiz – den ersten überhaupt – von sich reden. Sein größtes Interesse galt jedoch der Fotografie als Wissenschaft: Zeit seines Lebens forschte und lehrte er zu fotografischen Verfahren und erweiterte das Anwendungsspektrum des noch jungen Mediums.
Die ganze Bandbreite seines Schaffens wird sichtbar in Krones wichtigstem Werkkonvolut, dem „Historischen Lehrmuseum für Photographie“. In mehr als 150 Lehrtafeln und Daguerreotypie-Tableaus präsentierte es ein breites Panorama seiner facettenreichen fotografischen Praxis und Forschung. Genutzt wurde das „Lehrmuseum“ wohl in seinen Lehrveranstaltungen, die er erst im eigenen Studio, ab 1870 dann am Dresdner Königlichen Polytechnikum – der heutigen Technischen Universität – anbot. Krones unermüdlicher Einsatz für eine wissenschaftlich fundierte fotografische Ausbildung und die Nutzbarmachung der Fotografie für die Forschung legten das Fundament für die Etablierung der wissenschaftlichen Fotografie in Sachsen.
Inzwischen 80jährig, stiftete Krone 1907 sein „Historisches Lehrmuseum“ dem in Gründung befindlichen Wissenschaftlich-Photographischen Institut der Technischen Hochschule Dresden, dem heutigen Institut für Angewandte Physik. Die Stiftung umfasste noch 137 fotografische Lehrtafeln mit etwa 1.200 Einzelaufnahmen, 10 Rahmen mit Daguerreotypien und etwa 900 Glasnegative und –diapositive. Auch das Manuskript seiner Grundlagenschrift, die „Photographischen Urmethoden“, ging in die Stiftung mit ein. Dieser Bestand blieb abgesehen von geringen Verlusten bis in die Gegenwart erhalten und gehört heute zu den bedeutenden Zeugnissen der frühen Fotografiegeschichte.