Das Windkanalgebäude, bis heute vom Institut für Luft- und Raumfahrttechnik genutzt, gehörte zur 1956 gegründeten Fakultät für Luftfahrtwesen in der DDR. Das Forschungszentrum wurde bereits Anfang der 1960er-Jahre abgewickelt, doch von diesen ambitionierten Bestrebungen zeugt bis heute das flächig angelegte zweifarbige Sgraffito im Foyer des Institutsgebäudes mit Windkanal auf der Marschnerstraße von Hermann Glöckner. Optimal die niedrige Deckenhöhe im engen Treppenhaus ausnutzend, jagen zwei Düsenjäger mit ausgeprägtem Kondensstreifen gen Weltall, um dort die Schallmauer mit dem sogenannten „Wolkenscheiben-Effekt“ zu durchbrechen: Bildgewordener Beweis für den politisch motivierten Fortschritt oder Ausbruch aus dem System? Die Lesart bleibt dem Betrachter überlassen.